Schwunggymnastik und sanftes Ziehen
Früher nannte man es Schwunggymnastik. Mit durchgestreckten Beinen wippte man den Oberkörper nach unten, dass die Fasern ächzten. In den frühen Achziger-Jahren überrollte die sanfte Stretching-Revolution des US-Amerikaners Bob Anderson die Sporthallen und man verharrte nach dem Aufwärmen endlose Sekunden in äusserster Dehnposition. Nur wenig später wurde das Nachdehnen nach dem Cooldown zum unverzichtbaren Bestandteil der Regeneration nach der sportlichen Leistung.
Seit rund zehn Jahren nun tendiert man dazu, das Dehnen vor der Aktivität ganz auszulassen oder jedenfalls stark zu verkürzen – bis im September 02 die Agentur-Meldung durch die Zeitungen geisterte, "wonach Dehnübungen vor oder nach dem Sport mit Blick auf die Gesundheit eine reine Zeitverschwendung" seien.