Das Dehnen hilft

Dehnübungen, als eigenes Training oder nach einer Belastung, steigern die Beweglichkeit, die die sportliche Leistungsfähigkeit mitbestimmt, und helfen ein muskuläres Ungleichgewicht, das zum Beispiel nach immer gleichen Belastungen auftreten kann, auszugleichen. Zudem kann aktives Dehnen, also Dehnen mit leichtem Nachwippen, sehr gut Bestandteil eines Aufwärmens sein, sagt der Sportwissenschaftler Lukas Zahner vom Institut für Sport und Sportwissenschaften der Universität Basel. "Der Hauptgrund, sich zu verletzen, liegt darin, dass die Muskulatur kalt ist", erklärt er, "und neben dem Einlaufen kann auch Stretching zum Aufwärmen beitragen. Viele Sportlerinnen und Sportler haben laut Befragungen zudem den subjektiven Eindruck, Dehnübungen vor einer Anstrengung verminderten das Verletzungsrisiko.

Der Ausfallschritt im Volleyball, ein plötzlicher Antritt im Fussball – in vielen Sportarten werden extreme Gelenk-Endstellungen verlangt, und es scheint sinnvoll, diese während des Einlaufens mindestens einmal einzunehmen, sei das in einer Dehnposition oder in einer Bewegung. Sehr wichtig ist aber auch die psychische Komponente des vorbereitenden Dehnens. "Sich vor einem Wettkampf oder einer Anstrengung noch einmal ganz auf seinen Körper zu konzentrieren reguliert Aufregung und Stress und ermöglicht auch, eventuelle muskuläre Verspannungen bereits beim Aufwärmen zu erkennen", ist Lukas Zahner überzeugt, "das wäre eine indirekte Verletzungsprophylaxe."